Ludwig XIV wurde am 5. September 1638 geboren und stammte aus dem Geschlecht der Bourbonen. Seine Eltern waren Anna von Österreich und Ludwig XIII. Das Ehepaar hatte nach 22 Jahren Ehe, in der es keinen Nachfolger gab, aufgegeben noch einen Sohn zu bekommen. Ludwig XIV kam in Saint-Germain-en-Laye zur Welt und seine Geburt wurde als etwas Besonderes und Efreuliches angesehen, denn seine Mutter hatte schon mehrere Fehlgeburten hinter sich.
Wegen dieses durchaus positiven Ereignises erhielt Ludwig XIV den Beinamen Dieudonne, was so viel heißt wie "der von Gott Gegebene". Dies sorgte bei Hofe jedoch für heimlichen Spott unter dem einfachen Volk. Trotz allem waren seine Eltern stolz auf den Erstgeborenen. Zwei Jahre später kam schließlich der zweite Sohn, Herzog Philip I. d'Orleans, zur Welt. Doch der Vater, Ludwig XIII, konnte sich nicht lang an seinen zwei Söhnen erfreuen. Er starb im Jahr 1643.
Sein Tod führte dazu, dass Ludwig XIV schon mit fünf Jahren der Thronfolger werden sollte. Den Thron konnte er in dem Alter jedoch nur auf dem Papier besteigen. Die wirkliche Herrschaft übernahm seine Mutter Anna von Österreich mithilfe von Kardinal Mazarin, der Premierminister wurde und Anna von Österreich stark unterstützte. Schon als Ludwig XIII noch lebte, war Mazarin in diesem Amt. Doch nicht nur politisch war der Premierminister tätig; auch die Erziehung von Ludwig XIV hatte er zum Großteil übernommen. Ludwig XIV wurde schon früh von Mazarin unterrichtet, hauptsächlich in der Politik. Als er die Grundkentnisse lernte, war Ludwig XIV sechzehn Jahre alt. Er durfte sich ab diesem Zeitpunkt an politischen Entscheidungen beteiligen.
Durch die Ereignisse im Land wurde Ludwig XIV so stark geprägt, dass er beschlossen hatte, die Autorität des Königshauses wiederherzustellen und zu sichern.